Kleine Teigkugeln formen, flach drücken, nach und nach den Rand zur Mitte hin einschlagen - andrücken - backen. Schaut man dem Meisterbäcker Heimo Tildach über die Schulter, sieht das Semmerln-Formen eigentlich ganz leicht aus. Kein Wunder: Seit mehr als 30 Jahren knetet, wutzelt, rollt und zupft er die allerfeinsten Backwaren auf die Arbeitsfläche und in den Tresen der Traditionsbäckerei am Mittersiller Stadtplatz. Während wir uns in den frühen Morgenstunden nochmal entspannt zur Seite drehen und die letzten Minuten vor dem Klingeln des Weckers genießen, gibt es in der Backstube schon viel zu tun – und das jeden Tag. „Bei uns wird alles von Hand gemacht: Jedes Kipferl, jeder Kornspitz, jede Semmel“, erzählt Laura Tildach sichtlich stolz, „sogar der Blätterteig für die Schaumrollen.“ Das Bauernbrot wird nach dem Rezept vom Großvater hergestellt, immer wieder kommen eigens kreierte Brot- und Gebäckstücke dazu.
Backen ist echtes Handwerk - dies lebt die Familie Tildach schon seit Generationen. Der Ur-Urgroßvater hat begonnen, im „Tildach-Haus“ Brot zu backen. „Im 5-Liter-Trog, einen Wecken nach dem anderen“, schmunzelt Laura, „heute arbeiten wir in anderen Dimensionen.“ Die Oma, Elfriede Tildach, hatte sechs Kinder. Sie musste viele Schicksalsschläge ausstehen und hat es trotzdem geschafft, das Geschäft aufrecht zu erhalten. „Das ist schon eine Leistung“, schwelgt Laura in dankbarer Erinnerung. Heimo hat als ältester Sohn das Bäcker-Handwerk gelernt in dem Bestreben, die Backstube zu übernehmen und weiterzuführen. Bei Familie Tildach war und ist auch heute noch Zusammenhalten angesagt: „Brennt der Hut, stehen wir alle vier in der Backstube – und es macht jedes Mal Spaß.“ Dass auch auf ihre Mitarbeiter Verlass ist, weiß die Familie besonders zu schätzen. „Was wäre ein cooler Betrieb ohne die Menschen, die mit ihrem Schaffen Leidenschaft und damit erst Leben hineinbringen? Wir haben großes Glück mit unserem Team, dass uns teils schon jahrelang treu zur Seite steht!“