Das erste Bogendorf Europas
Und wieder hat Amors Pfeil getroffen. Dieses Mal ist er in einem kleinen Dorf zwischen den Hohen Tauern und den Kitzbüheler Alpen gelandet – in Stuhlfelden. Diesen wunderschönen Ort muss man einfach lieben. Im Jahr 963 urkundlich das erste Mal erwähnt, finden sich hier noch heute einige spannende Relikte aus der damaligen Zeit. Doch Amor wär nicht Amor hätte er nicht mehr hinterlassen als nur Pfeil und Herzblut. Nein, er ließ auch Bogen und ein paar Zielscheiben da – ja, Europas erstes Bogendorf befindet sich in Stuhlfelden. Durch urige Wälder und über saftige Wiesen geht es hier auf einem wunderschönen Spazierweg vom Hirsch bis zur Wildsau – auch 3D-Ziele genannt. Hier kannst du Treffsicherheit, Ruhe und Konzentration trainieren – hier kannst du dich zurücklehnen uns den phänomenalen Blick auf Hohe Tauern und Kitzbüheler Alpen genießen.
Nur zwei Jahrhunderte nach Entstehung ließ sich bereits der erste Pfarrer in Stuhlfelden nieder und führte dort kein schlechtes Leben. Noch heute gilt die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, oft auch Maria am Stein genannt, im Ortszentrum als kunstgeschichtlich bedeutendste Kirche des Oberpinzgaus. Nur wenige Meter östlich davon befindet sich das denkmalgeschützte Schloss Lichtenau. Wer seinem Ja-Wort also etwas historischen Flair einhauchen möchte, ist hier genau richtig. Im Schloss ist nämlich unter anderem das Stuhlfeldner Standesamt beherbergt.
Stuhlfelden liegt am Fuße des Gaissteins (2.363 m), dem höchsten Gipfel der Pinzgauer Grasberge. Dass das Gipfelkreuz eigentlich bereits in Tirol steht, bezeichnen wir einfach als nicht sonderlich gut gehütetes Geheimnis. Vor allem, da die Wanderung zum Gipfel sowieso nicht jedermanns Sache ist.
Für weniger geübte Wanderer bieten sich die denkmalgeschützte Waldkapelle und die ebenfalls geschützte Saueckkapelle als Ziel an. Auch ohne Gipfelkreuz brauchen sich die beiden mit ihrem Ausblick über Stuhlfelden nicht zu verstecken.
Als erstes Bogendorf Europas begeistert Stuhlfelden seit 2003 Bogenschützen aus aller Welt. Neben den Parcours in den Wäldern rund um das Dorf steht außerdem eine Indoor-Halle zur Verfügung. Perfekt für alle, die Pfeil und Bogen auch im Winter nicht niederlegen wollen. Für Abwechslung im Sommer sorgt der Golfplatz Nationalpark Hohe Tauern, der zu einem Teil auf Stuhlfeldner Gemeindegebiet liegt. Zielgenauigkeit ist hier mindestens genauso viel gefragt wie beim Bogenschießen. Statt mit Wald und Bäumen vor Augen spielt man jedoch mit traumhaftem Blick auf die umliegenden Gipfel.
Nach so viel Geschichte, Kultur und Sport darf dann aber auch der entspannte Teil des Urlaubs beginnen. In der Sonne liegen und nichts machen funktioniert im Oberpinzgau fast überall. Unserer Erfahrung nach aber besonders gut im Erlebnisfreibad Stuhlfelden. Unser Tipp: Postkarten schreiben macht mit Blick auf die Berge noch mehr Spaß.